Heute kamen wir in den Genuss geballter Staatsmacht und wirklich echten Landesgrenzen. Als Bewohner der EU hat man sowas ja schon fast vergessen. Nach vier Stunden Fahrt von Dakhla durch die Einöde der südlichen Westsahara erreichten wir die Grenze zu Mauretanien. Die Kontrollen von örtlicher Polizei, königlicher Polizei, Militär und Zoll zogen sich hin… und das in beiden Staaten. Die Sonne brennt, der Wind treibt Sand heran, Langeweile. Als es endlich geschafft war, war die Sonne schon weg und wir kamen im Dunklen zur Versteckten Düne. Hier schlugen wir unser Nachtlager auf und genossen die klare Luft, die Sterne und den feinen Sand der Dünen. Um unsere Gemüsepfanne mit Cous Cous beneidete uns so mancher.
Von Laayoune nach Daklah 580 km (Tor zur Wüste)
Aus dem Beduinen-Camp, mit einem guten Frühstück als Start, ging es los zur letzten Etappe auf festen asphaltierten Straßen. Der Wind blies heftig und wirbelte viel Sand auf die Straße, was nicht ungefährlich ist. Die Steilküste ist atemberaubend und nach einigen Fotostops erreichen wir Dakhla und zum ersten mal eine Etappe bei Tageslicht.
Tag 2 in Daklah (Ruhetag)
Heute gehts um die Vorbereitung für die 5 Tage in der Wüste. Es gilt so viel Essen, Trinken und Benzin wie möglich zu bunkern und die Fahrzeuge fit für die Wüste zu machen. Ich hab mein Motorrad neue Reifen spendiert und nochmals versucht das Leck zu dichten. Nach vielen Tipps für die Wüsten-Tour von einem erfahrenen Motorradguide und einem großen Einkauf durch die Jungs fühlen wir uns bereit!
Morgen geht’s los. Nach den letzten 300km Landstraße biegen wir ab in die Wüste und können uns erst wieder in Nouakchott, hoffentlich alle gesund und munter, melden.
Bis bald, euer Springfield-Racingteam!
Aglou Plage – Laayoune (ca. 550 km)
Unsere erste Nacht an der Atlantikküste war ziemlich kalt, es können höchstens 10 Grad gewesen sein… 😉 Nach dem Check der Fahrzeuge und einem Kaffee ging es los. Der Weg führte uns zunächst nach Legzira, wo es durch Wasser und Wind geformte Felsenbrücken an der Küste zu sehen gibt. Beeindruckend, wie sich über die Zeit diese Brücken ausgeformt haben. Nach einem ausgiebigen Frühstück in dieser Landschaft ging es weiter.
Die Straße führt durch steinige Landschaften, Einöden und Wüste. kilometerweit nichts, nur Steine, Sand, Wind und Sonne. Obwohl die Sonne scheint und wir in den Autos schwitzen, musste Adi sich lange Unterhosen und zwei Jacken anziehen, Weichei… Nein, nein, der Wind weht ziemlich stark mit viel Sand und ist kalt. Ab und zu sieht man Menschen, die irgendwo am Straßenrand stehen und warten. Ab und zu sieht man auch eine Schafherde oder freilaufende Kamele (nicht nur neben der Straße auch auf der Straße!). Ach ja, noch was komisches, es hat geregnet!!! Eine Wolke über uns und aus der regnet es. Nach 500 km erreichen wir kurz vor Laayoune das Beduinen-Camp (Campingplatz). Dieser Campingplatz liegt ca. 5 km von der eigentlichen Straße entfernt, mitten im Nichts. Dort hat sich ein Belgier mit seiner Frau niedergelassen und ein paar Beduinenzelte aufgestellt und ein kleines Restaurant eröffnet. Dort treffen wir auch die anderen Rallyeteilnehmer wieder. Zum Abendbrot gibts das „Menu of the desert“. Courgette-Suppe (keine Ahnung was das war, aber es hat geschmeckt), Kamelfleisch-Spieße mit Gemüse und Reis und zum Schluss einen leckeren Obstsalat.
Über den Hohen Atlas zum Atlantik
Nachdem die Stoßstange wieder fest am Golf hängt (hoffentlich) und sich alle Krümmerschrauben am Moped eingefunden haben, kann es losgehen. Auf dem Weg nach Aglou Plage (420 km) müssen wir den Hohen Atlas überqueren und dafür haben wir uns die Passstraße über Tizi n’Test ausgesucht. Es ist eine sagenhaft schöne Strecke, über 100 km schlängeln sich die Serpentinen hoch und runter. Nebenan stehen bis zu 3600 m hohe Berge, auf den entfernten Viertausendern sieht man Schnee. Hinter jeder Kurve begeistert ein neues Panorama, ständig wechselnde Farben, Dörfer schmiegen sich an die Felsen. Es ist traumhaft und dann natürlich ein Fest zum Auto- und ganz besonders zum Motorradfahren.
Am Pass (2092 m) spielt sich ein beeindruckendes Wolkenschauspiel ab, man wähnt sich in der Wetterküche. Dicke Wolken quellen über den Berg, die Temperatur ist abgestürzt, wie schnell sich das Wetter in den Bergen ändert! Am Pass treffen wir auch auf einige Rallye-Teilnehmer und die Orgs.
In der Sous-Ebene ist es wieder warm, die Sonne brennt und ein Sandsturm fegt übers Land. Erstes Wüsten-Feeling stellt sich ein, wenn das Sandstrahlen einsetzt. Die letzten Kilometer ziehen sich hin, es geht zwei Stunden stupide übers Land. Kein Vergleich zum Rallyefahren in den Bergen! Etwas Abwechslung bringen immerhin gewagte Überholmanöver. In Moes Taverne gibts heute Abend leckere Gemüsepfanne mit Reis und Frischgezapftes.
Berge über Berge bis nach Marrakech
Guten Morgen Afrika! Aufgestanden bei 8 Grad (1700m üNN) und man fühlte sich ein wenig wie in Deutschland…
Aber schnell eingepackt und los gings in Richtung Ouzoud-Wasserfälle, die Dani und ich bereits gesehen haben, aber Robert und Maik nicht verpassen wollten. Die Landschaft des Atlas-Gebirges ist herrlich und die Sonne lacht die Temperaturen auf über 20 Grad. Perfektes Wetter um das Motorrad und die Autos um die Serpentinen zu jagen :-).
Leider macht mein Wüstenschiff mir Sorgen… Nach dem leichten Ölverlust, der noch immer da ist, habe ich nach der Ankunft an den Wasserfällen ein klingeln festgestellt :'(. Der Übeltäter war schnell gefunden.. .es fehlen beide Schrauben am Auspuffkrümmer. Eine konnte ich ersetzen, die andere muss warten. Der Golf besitzt jetzt auch eine leicht lädierte Stoßstange bei dem Versuch den Bus etwas über dem Pass zu helfen, aber ansonsten sind noch alle Fahrzeuge fit.
Nach kurzer Besichtigungstour des Wasserfalls ging es weiter nach Marrakech, leider bei mir ohne Abblendlicht und ich musste den Rest der Reise mit Fernlicht auskommen, was vor allem Dani und Robert vor mir sehr missfallen hat :-D.
Ankunft in Marrakech um 20 Uhr 30, wo wir den Rest der Rallye wiedertrafen. Auf dem Jamee el Fna lassen wir es uns schmecken, leider haben viele Läden im Souk schon zu. Viele Grüße aus Marrakech!

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