Heute gibt es viel zu tun! Nach einer kurzen Nacht (für einige von uns)geht es auf zum Holzmarkt,um die nun überflüssigen Ersatzteile und Tauschobjekte wie: Reifen, Reifenluftkompressor, Benzinkanister, Handys und vieles mehr gegen wunderschöne einheimische Kunstopjekte einzutauschen. Der gewünschte Nebeneffekt ist, dass das Auto endlich leer wird und nach einer Wäsche wieder wie neu aussieht. Die Zeit vergeht und 17 Uhr fahren wir gemeisam mit einer kleinen Delgation nach Sangyoung in der Nähe des Holzmarktes, um mit den noch fitten Rallyegefährten ein Benefiz-Fußballspiel gegen die einheimische Fußballmanschaft zu spielen. Wir sind natürlich dabei und müssen bald eingestehen, dass wir für 30 Grad und Sand-Dreckplatz einfach nicht fit genug sind und müssen uns leider mit 2:1 geschlagen geben. Aber es hat riesigen Spaß gemacht und die einheimische Mannschaft bekommt zwei komplette Sätze Trikots mit Schuhen überreicht. Danach fahren wir alle zu Holger auf sein Grundstück (Einer der Organisatoren) und feiern unsere Niederlage mit 1 bis 2 Bierchen. Am Hotel angekommen erwartet uns ein leckeres Barbeque und eine Volkstanzgruppe mit Trommlern und Tänzerinnen die sich mächtig ins Zeug legen. Einige von uns dürfen sogar mittanzen.
Tag 1: Banjul
Nach einer geruhsamen Nacht in einem richtigen Bett in einer wundervolen Hotelanlage direkt am Meer, starten wir den Tag mit einem schönen Frühstück. Schon verückt wie krass die Gegensätze hier sind! Danach geht es zum organisatorischen Teil zum Heinz, dem Chef der NGO (Non-Government-Organisation) zum Briefing für die nächsten Tage. Es gibt viel zu klären: Wann finden die Charity-Treffen statt, welche gibt es, in welchem Zustand müssen die Autos übergeben werden und wann ist die Versteigerung. Nach dem alle Fragen beseitigt sind und wir das erste Geld getauscht haben, Sind wir im Besitz von einem erstaunlichen Bündel an Geld! Der Kurs ist extrem gefallen, waren vor zwei Jahren noch 35 Dalasis 1 Euro Wert, ist jetzt inwischen 1 Euro 50 Dalasi Wert. Da kommt die Frage auf wie gut es der Wirtschaft und den Leuten hier geht! Damit der Golf zur Versteigerung wieder normal klingt und seinen Rallyesound ablegt, fahren wir kurzerhand in eine nahegelegene „Werkstatt“. Werkstatt wäre zuviel gesagt, zwischen Schrottautos, anderen zu reparierenden Fahrzeugen, Hühnern, und Bäumen, wird im Freien geschraubt, gehämmert und geschweißt. Dann ist ein Rohr eingeschweißt und der Auspuff wieder dran.
Danach endlich das Meer und das tolle Klima geniesen! 33 Grad, Sonne und Meer und zwischen durch am Hotelpool entspannen, was will man mehr. Der Tag endet im Blue Kitchen dem Restaurant der NGO, wo wir ein tolles Barbeque bekommen und den Tag enden lassen.
Ankunft in Banjul
Wir sind da! Um 22.45 Uhr sind wir endlich in Banjul angekommen. Die letzte Etappe war ziemlich anstrengend und forderte noch einmal alles. Die Fahrt ging durch schöne Savannen, auch viel offroad. Es ist gerade sehr grün hier, es gab Regen. Wir kamen nur sehr langsam vorwärts, es gab viele Pannen, diesmal auch bei uns. Erst hatte der Golf einen platten Reifen, den wir auf der Staubpiste bei über 40 Grad wechseln mussten. Was für eine Hitze, die Sonne brannte unerträglich. Später lief beim Transit vorn Diesel aus, den betreffenden Schlauch stopften wir kurzerhand mit einer Schraube und legten das lose Ende nach draußen. Es sieht echt schräg aus, aber es musste ja schnell gehen. Insgesamt haben wir heute für die 600 km ganze 17 Stunden gebraucht. Das Fahren in der Dunkelheit ist hier wirklich kein Spaß, es gibt unbeleuchtete Autos, Eselskarren und Tiere rennen plötzlich auf die Straße. Wir waren sehr froh, als wir endlich im Blue Kitchen Spaghetti in uns reinschaufeln konnten.
Die Fahrt duch den Senegal zeigte uns, warum wir hier sind. Viele Bilder, die einen berühren, das Kind ohne Schuhe in zerrissenen Sachen, die abgemagerte Kuh, die eingefallene Hütte. Wir haben hier viele der mitgenommenen Sachen an bettelnde Kinder verteilt. Aber es bewegt sich auch etwas. Ackerbau, Viehherden, reger Handel, die Menschen sind emsig. Außerdem gibt es Kooperativen, die den Dörfern erschwingliche Lebensmittel garantieren. Und Projekte, die aus einer Kooperation von Belgien mit dem Senegal entstanden sind. Die Gedanken kreisen… man kann das nur schwer beschreiben, das muss man sehen.
St. Louis
Heute war Ruhetag! Ruhetag im wahrsten Sinne des Wortes. Nach einem kleinen Frühstück vom Campingplatz (Frühstück bedeutet hier ein halbes Baguette, ein kleines Stückchen Butter, eine abgepackte Marmelade, ein Stückchen Käse und ein Croissant plus Kaffee und Orangensaft, naja besser als gar nichts), ging es erstmal in den Atlantik baden. Danach ein ausgedehntes Sonnenbad und nochmal in den Swimmingpool. Nachmittags ging es dann mit einem Taxi (altes Auto mit kaputten Scheiben, Stoßdämpfern und viel Rost) in die Altstadt von St. Louis, eine alte französische Kolonialstadt. Viele schöne alte Bauten aus dem 17. und 18. Jahrhundert, leider wurde seitdem auch nichts mehr dran gemacht. Durch schmale Straßen mit viel Leben und einem kurzen Abstecher in einem Lokal ging es dann in einem sehr alten, klapprigen Kleinbus zurück zum Campingplatz. Der Campingplatz liegt an einer „Lagune“. Diese Lagune wird, zwischen der Stadt und dem Campingplatz, hauptsächlich von Fischern genutzt und auch der Fischhandel findet hier statt. Unmengen von Fischerbooten, Leuten, Lkw´s und Fische, alles findet auf der Straße statt, dementsprechend liegt auch ein gewisser Duft in der Luft. Nach dem Abendbrot und einem Bierchen… geht´s dann ins Bett, denn morgen früh geht es um 6 Uhr los zur letzten Etappe nach Banjul. Da werden wir noch ein letztes Mal ca. 600 km im Konvoi bewältigen.
Von Nouakschott (Mauretanien) nach St. Louis (Senegal)
Wieder ging zeitig los (8 Uhr), wohl wissend, dass es an der Grenze nach Senegal mal wieder etwas länger dauert und die Straßenverhältnisse nicht gut sind. Die ersten Kilometer sind noch Asphalt und wir freuen uns der neu gebauten Straße. Doch schon nach kurzer Zeit müssen wir auf Schotter und Sand uns den Weg zu Grenze erarbeiten. Man erkennt außer Staub und dem Vordermann, der 10 Meter vor einen fährt, nichts! Besonders der arme Motorradfahrer muss viel einstecken. Nach 100km lichtet sich der Staub und wir erreichen den Naturschutzpark von Senegal. Auf einer Dammstraße bewegen wir uns durch ein Sumpfgebiet und so manches Schlagloch muss umschifft oder überflogen werden. Leider gelingt das nicht allen so gut und ein Mitsubishi landet beim Versuch zu überholen in einem breiten Graben. Der Dreieckslenker ist verbogen und nach einer Streckung mit Hilfe zweier Jeeps konnte es provisorisch weiter gehen. Nach gefühlten endlosen Schlaglöcher erreichen wir die senegalesische Grenze. Es ging erstaunlich schnell und nach wenigen Kilometer erreichen wir St. Louis dem Venedig Westafrikas und dürfen zum erstenmal wieder ein gekühltes Bier und ein Grillbüfett auf dem recht luxuriösen Campingplatz genießen. Morgen ist Ruhetag und wir dürfen endlich ausschlafen!

















































