Getriebe instandgesetzt

Es ist gar nicht so einfach, ein Getriebe für den SR20DET zu bekommen. Scheinbar sind die Dinger ganz schon gefragt, denn in den letzten Wochen ist es uns nicht gelungen, ein neues aufzutreiben. Aber wozu hat man gute Freunde? Hilfe gabs mal wieder am Neckar, wo wir ein intaktes Getriebegehäuse bekamen. Nach einer langen Tagestour lag es in unserer Werkstatt und drei Tage später hatten wir das alte Innenleben mit dem neuen Gehäuse verheiratet. Eine Woche vorm letzten Saisonrennen am Lausitzring war alles in den Kadett eingepflanzt – mal wieder pünktlich, langsam haben wir ja Übung mit solchen Operationen.

Beim Zusammenbau haben wir extrem darauf geachtet, dass künftig weniger Spannungen in der Getriebeaufhängung auftreten. Die Halterung ist etwas weicher als die Motoraufhängung, so dass die Torsionskräfte hoffentlich nicht mehr das Gehäuse verdrehen. Anders können wir uns den Getriebeplatzer zumindest nicht erklären. Höchstens dass wir bei den zahlreichen Ein- und Ausbauten zu unsanft waren und so eine Schwachstelle in den Guss gebracht haben. Hoffen wir das beste!

Getriebeschaden verhindert Start beim Viertelmeilecup

Heute haben wir unseren Kadett frohen Mutes auf den Leistungsprüfstand gestellt, um zu sehen, wieviel Leistung er hat und wo der optimale Drehmoment- und Leistungsbereich liegt. Kurz vor Ende des Messlaufs, schon beim Abtouren, kam jedoch ein merkwürdiges ratterndes Geräusch aus dem Getriebe und kurze Zeit später stieg Rauch auf und eine riesige Pfütze Getriebeöl macht sich unterm Auto breit. Irgend etwas war hier gerade mächtig schief gelaufen, keine Ahnung was da passiert ist. Was für eine riesengroße Scheiße! Bedröppelt schleppten wir den Kleinen nach Hause und der Lausitzring sieht uns auch zum zweiten Saisonlauf nicht.

 

Edit (05.08.2012): Wir haben das Getriebe ausgebaut und uns das Dilemma angeschaut. Von außen ist ein Loch im Getriebegehäuse und ein Riss rundherum zu sehen. Als wir es geöffnet hatten, brach die komplette Glocke auseinander, unfassbar. Die Zahnräder und Wellen sehen allesamt gut aus, man kann nicht erkennen, dass irgendein Teil weggebrochen war oder dergleichen. Wir können es uns nicht so wirklich erklären, warum ein Getriebe derart kaputt gehen kann. Vielleicht hatte es schon vorher mal einen Schlag bekommen, ein kleiner Riss, Materialermüdung, was auch immmer.

Erste Probeläufe in Stage III

Nachdem wir die Grundeinstellungen in der ECU vorgenommen haben, konnte es nun losgehen. Am 9. Juli gings auf unseren geheimen Übungsplatz und der Wagen bekam endlich Auslauf. Der Test verlief sehr gut, der Motorlauf ist absolut sauber und der Gute entwickelt eine Power, absolut Klasse! Und er brüllt, spuckt und zischt, es ist eine wahre Freude – Anschleichen unmöglich.

Am 19. Juli, zwei Tage vorm ersten Renneinsatz, gings auf die Autobahn zum Abstimmen. Irgendein Problem gabs zwar bei der Kommunikation zur ECU, aber immerhin konnten wir während der Tests sicherstellen, dass alle Werte im grünen Bereich sind und die Elektronik im richtigen Moment macht was sie soll. Die neuen Teile arbeiten gut, das Auto fühlt sich super an. Allerdings veranstaltet die neue Walbro einen Lärm, es ist unglaublich, vom Auspuff mal ganz abgesehen.

Wenn auch mit Verspätung: Unser Renner ist wieder am Start!

Kampf mit der Kupplung

In der Zwischenzeit bis zum nächsten Rennen wollten wir mal eben schnell noch die Kupplung wechseln, da diese bereits schon einige Male durchgerutscht ist. Ein Unding, wenn wir dann noch mehr Leistung haben werden. Wir besorgten uns eine Sportkupplung mit gesinterten Belägen, die hoffentlich hält was der Hersteller verspricht.

Aus der schnellen Aktion wurde jedoch eine etwas größere Operation, denn zum Abziehen des Getriebes war kein Platz. So blieb es uns nicht erspart, den ganzen Motor wieder rauszureißen… was für ein Aufwand! Kabel ab, Flüssigkeiten ablassen, Schläuche ab, Motor samt Getriebe runter, alles auseinander nehmen und wieder zusammenbauen. Aber man lernt bei solchen Aktionen ja auch immer noch etwas dazu.

Nistune Real Time Tuning

Eigentlich ist Motortuning bei einem SR20DET nicht besonders schwer: Nistune Daughter Board ins Steuergerät einbauen, Laptop dran und noch bisschen programmieren. Zwischen Theorie und Praxis liegen aber manchmal Welten und der Teufel steckt im Detail.

Seit ein paar Wochen ärgern wir uns nun mit dem Steuergerät herum, es ist zum Mäuse melken. Der Einbau des OBD-Consult-Kabels von PLMS in den Kabelbaum war nicht schwierig, auch das Einlöten und Anstöpseln des Nistune Boards in die ECU ging relativ schnell, noch ein paar Jumper gesetzt und fertig. Oder eben nicht: was wir auch ausprobiert haben, eine Kommunikation mit der ECU kam nicht zustande. Das Problem war zudem, dass Nistune in South Australia sitzt und der Versand neuer Teile eine Weile dauert. Nach unzähligen E-Mails zur Fehlersuche machte sich eine neue ECU auf den Weg. Eingebaut, ausprobiert, nichts. Auch die OBD-Schnittstelle ist okay, also konnte nur noch das Nistune Board defekt ein. Angesichts von zwei Wochen Versandzeit war klar, dass wir zum ersten Saisonlauf des Viertelmeilecups nicht fertig werden. So ein Mist! Ohne Anpassung der Motorsteuerung läuft der Kadett auf keinen Fall.

Edit (13.06.2012): Ein Päckchen aus Australien! Endlich kam das neue Nistune Board an. Mit dem richtigen Base Image geflasht, eingebaut und schon klappte alles reibungslos. Na warum denn nicht gleich so?!